Zwei Chöre füllen Kirchenraum mit ihren Stimmen perfekt aus

Konzert - Cosima und tonArt traten auf

Braubach. Jedes Lied war wie ein Gebet, zu dem die beiden Chöre, der Frauenkammerchor Cosima aus Bad Ems und der gemischte Chor Tonart aus Nassau, ihr Publikum in der katholischen Kirche Heilig Geist in Braubach eingeladen hatten. „Cantate Domino" (Giovanni Groce), damit eröffnete der Frauenkammerchor Cosima ein Konzert, das in seiner stimmlichen Klarheit und Vielfalt vom ersten Ton an überzeugte. Das wunderbare „Ave Maria" begleitete die erst 15 Jahre alte Anna Bilo am Klavier, eine Premiere für sie selbst und den Chor vor Publikum.

Als sachlich informativ einerseits, besonders aber einfühlsam andererseits waren die zu den Liedern gesprochenen Texte, wie sie Janina Phiesel zum norwegischen „Natt över jorden" oder im zweiten Teil Ines Paulwitz zu „Sicut cervus desidera" vorlasen. Aus dem „Hohelied" des Alten Testaments stamme der Text zu „Nigra sum", gesungen in lateinischer Sprache, wieder zum Klavier von Anna Bilo. Die acht Sängerinnen wechselten mit kleinem Fingerzeig der Chorleiterin Ulrike Klingelhöfer nicht nur ihre Positionen untereinander, sondern auch im Kirchenraum. Ihre Stimmen zur Orgel von Monika Klingelhöfer zu erleben, war Seelen berührend schön , „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen", und in weiterer Folge „Inclina Domine". Den englischen Text von „The lord is my shepherd" zu verstehen, half Sarah Minor mit ihrer Lesung in deutscher Sprache.
Den großen gemischten Chor Tonart mit dem Frauenkammerchor Cosima zu vergleichen, war zwar möglich, aber nicht zulässig. Tonart beinhaltet alle Stimmlagen vom Bass bis zum Tenor, und das ließen die Sänger auch erkennen. Chorleiter Achim Fischer entlockte dem Chor schon direkt bei „Laudate" (Psalm 117) eine Präsenz, die den akustischen Eigenschaften der Kirche sehr schön entgegenkam. So erlebte das Publikum einen so reinen Gesang, der jedes Wort der Texte erkennen ließ. „Ehre sei Gott in der Höhe" – dazu las Selina Bär zuerst sehr einfühlsam den Text, den dann die Sänger so einfühlsam und innig intonierten, dass sich der Gesang zu einem Gebet wandelte wie zuvor bei Cosima. Mit einem so großen Chor ließ sich auch die Gospel „Lord, I know I've been changed" so stimmgewaltig und rhythmisch anstimmen, wie es sein musste. „Deep river" dagegen verlangte großes Einfühlungsvermögen mit leisen, verhaltenen Stimmen, die Tonart vollkommen überzeugend beherrschte. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln" zeigte das Vertrauen der Gläubigen in Gott. Und mit „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt" überzeugte der Chor sein Publikum, die Kirche sei auch der richtige Ort für dieses Konzert.
Hatte Cosima „Ave Maria" von Michael Head gesungen, so machte sich Tonart die Version von Javier Busto zu eigen. Der Chor rückte enger zusammen, denn „Odi et amo" (Carl Orff), Hass und Liebe, liegen auch oft dicht beieinander. Mit seiner Zugabe „Evening prayer" schloss Tonart seinen Vortag und gab Cosima Raum vor sich. Die Damen verabschiedeten sich mit dem Wunsch „The lord bless and keep you".

 Norbert Schmiedel

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