Nassauer Chor ist dem Publikum ganz nah

Nassau. Es könnte stimmen, was Chorsprecher Frank Hochegger zu Konzertbeginn sagte: Dass die „tonArtisten" im Vorbereitungsstress keine Zeit zum Einsingen gefunden hatten und dies gemeinsam mit ihren Zuhörern nachholen wollen. Vielleicht war es nur ein kleiner Trick, um auf Anhieb einen Draht zum Publikum zu schaffen.

Auch auf die große Bühne der Nassauer Stadthalle verzichtete der Chor und sang von einer kleineren Bühne, um näher dran zu sein.
Der Funke sprang sofort über beim Konzert zum zehnjährigen Bestehen des Chores tonArt. Logisch, dass an einem runden Geburtstag die Vergangenheit Revue passiert: Chorleiter Achim Fischer und Chorsprecher Hochegger erzählten, wie sich im März 2002 acht Musikbegeisterte bei Monika und Markus Bär in Nassau trafen und ein Ensemble gründeten.
Aus drei der vergangenen Konzerte hatte der Chor die Lieder für sein Jubiläumsprogramm „Best of tonArt" zusammengestellt – „nicht die Lieder, die wir am besten können, sondern diejenigen, die uns am besten gefallen", wie Hochegger betonte. Der Schwerpunkt lag auf geistlicher Musik: Die Beiträge des ersten Liedblocks, allesamt aus dem Konzert „Laudate", spannten den Bogen von der Klassik, vertreten durch Mozarts Vertonung „Ave verum", über die Romantik bis in die Gegenwart: Mit William Hawleys „Not one sparrow is forgotten" und James E. Moores „An Irish blessing" sangen die tonArtisten zwei Kompositionen aus der zeitgenössischen
US-amerikanischen Chormusik. Mit dem ausdrucksstarken, sehr akzentuiert und temperamentvoll vorgetragenen „Cantate Domino" hatten sie einen Gegenpol zu den ansonsten eher ruhigen Programmpunkten des ersten Liedblocks gewählt.
Ganz anders die Lieder aus „Licht und Schatten" von 2008: Hier machten die tonArtisten mit Kompositionen von Hugo Alfvén und Wilhelm Peterson-Berger einen Ausflug in die schwedische Chormusik und streiften mit „Wochenend und Sonnenschein" und „Mein kleiner grüner Kaktus" kurz die Schlagerwelt, bevor sie im letzten Konzertteil wieder zur geistlichen Musik zurückkehrten. Der Abend schloss mit Gospelsongs aus dem 2010 aufgeführten Konzert „Sunshine in my soul" ab. Die Lieder gingen direkt ins Blut und reichten von Klassikern des Genres wie „Deep river" zu nicht ganz so bekannten Stücken wie Jack Hallorans „Witness". Besonders beeindruckte „Elijah Rock", ein in der afro-amerikanischen Tradition verwurzelter Gospelsong.
Vielseitig und spannungsreich war das Repertoire, das der Chor engagiert und professionell vortrug. Ergänzt wurde das Programm durch die erst 2011 gegründete Nassauer Band three4one, der neben Gitarrist Hermann Bubinger mit Monika Bär, Jana Selina Bär und der diesmal allerdings nicht mitwirkenden Sabine Lucas drei tonArt-Sängerinnen angehören.

Ulrike Bletzer

Artikel erschienen in Rhein-Lahn-Zeitung

 Best of tonArt

Nicht auf der großen Bühne, sondern zum Greifen nah präsentierte sich der Chor beim Konzert in der Nassauer Stadthalle.
Foto: Ulrike Bletzer

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