Chöre singen für die Erdbebenopfer in Japan

Benefizkonzert Hinreißende Klangfülle in St. Martin

Bad Ems. Zu einem Benefizkonzert für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Japan hatten sich in der katholischen Pfarrkirche St. Martin, Bad Ems, der St.-Martins-Chor Bad Ems, das Ensemble tonArt aus Nassau und die evangelische Kantorei zusammen mit Norbert Fischer an der Orgel eingefunden.

Die Ensembles musizierten ein hochwertiges, geistliches Programm und hoben mit vereinter Stimmkraft im Finale das Benefizkonzert in den Rang einer Galaveranstaltung. Den Sängern lauschten begeisterte Zuhörer – vielleicht etwas weniger als erwartet – im dennoch gut gefüllten Gotteshaus. Doch bevor die Chöre loslegten, begrüßte Landrat Günter Kern, der Schirmherr, die Besucher, und Pater Peter Egenolf gab einen Einblick in die erschütternden Ereignisse der Naturkatastrophe sowie in die Situation der Überlebenden. Der Benefizerlös sei für den Wiederaufbau eines Kindergartens im Katastrophengebiet bestimmt (die RLZ berichtete).
tonArt, dem Kammerchor aus Nassau, hört man gerne zu, weil mit weicher und lockerer Tongebung sehr transparent sowie mit allen dynamischen und klangfarblichen Nuancierungen und einem großen Atem musiziert wird. Stimmklangverschmelzung und lupenreine Intonation sind dabei wie selbstverständlich.
Der Chor besticht unter seinem Leiter Achim Fischer sowohl mit Wohlklang als auch mit zuweilen geschärften Konturen. 
Lutz Brenner intonierte mit dem St.-Martins-Chor im Dialog mit der Orgel Bachs zu Herzen gehenden Kantatenchor „Wohl mir, dass ich Jesum habe". Mit dem emotionsgeladenen „Nobody Knows"-Spiritual, Duruflés „Notre Père" und Regers tröstlichem „Der Mond ist aufgegangen" bewies der Chor seine Vielseitigkeit. Zu welcher Ausdruckssteigerung er in der Lage ist, zeigte sich im „Kyrie" von Louis Vierne aus der Messe solennelle cis-Moll. Unter Brenners Dirigat wird daraus ein gewaltiger Aufschrei der gequälten, leidenden Menschheit. Die von Ingo Thrun geleitete evangelische Kantorei Bad Ems bereicherte das Konzert mit Mendelssohns sorgsam gestaltetem „Jauchzet, jauchzet dem Herrn", Regers bekennendem „Wir glauben" und Chorälen von Halmos und Bach.
Im Finale schlossen sich die Chöre zusammen. Es erklangen Glanzlichter des Konzertrepertoires, darunter „Ave verum" (Mozart), „Locus iste" (Bruckner) und „Abendlied" (Rheinberger). Die Klangfülle war hinreißend.

Karl Haxel

Artikel erschienen in Rhein-Lahn-Zeitung

BenefizJapan

Der Chor tonArt aus Nassau trat beim Benefizkonzert in der St.-Martinskirche in Bad Ems auf.
Foto: Jürgen Heyden

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