Benefizkonzert erinnert an zwei Katastrophen

Hilfe Drei Chöre erheben die Stimmen: Erlös fließt in den Wiederaufbau eines vom Erdbeben zerstörten Kindergartens in Japan

Bad Ems/Nassau. Die Vorbereitungen laufen, das Programm steht: Am kommenden Sonntag, 11. September, geht das erste gemeinsame Benefizkonzert des St.-Martins-Chores Bad Ems, des Ensembles tonArt aus Nassau und der evangelischen Kantorei Bad Ems über die Bühne.

"Mit diesem Konzert wollen wir ein Zeichen setzen", betont Thomas Diel, der mit Bezirkskantor Lutz Brenner die Idee zu dem Gemeinschaftsprojekt hatte. Das Konzert an dem geschichtsträchtigen Datum soll an das Erdbeben in Japan und dessen verheerende Folgen sowie an den Terroranschlag vom 11. September auf das World Trade Center in New York erinnern. "Die Katastrophen jagen sich", sagt Lutz Brenner. Bei den täglichen schlimmen Nachrichten vergesse man schnell. Das Konzert soll die Menschen wach rütteln: denn auch nach sechs Monaten (oder zehn Jahren) sind die Nachwirkungen für die Betroffenen täglich noch deutlich zu spüren.
Den Menschen in Fukushima besonders nah fühlen sich die Arnsteiner Patres aus Obernhof. Denn sie stehen in regem Kontakt zu ihren Mitbrüdern in Japan und haben einige erschütternde und anrührende Berichte von Menschen gehört, die das Erdbeben und dessen Folgen hautnah miterlebten. Für die Veranstalter des Benefizkonzertes war daher schnell klar, was mit dem Spendengeld passieren soll: Sie möchten den Wiederaufbau eines Kindergartens im direkten Katastrophengebiet von Fukushima unterstützen.
Es handelt sich nicht um das erste Mal, dass die beteiligten Chöre für den guten Zweck singen. Der St.-Martins-Chor Bad Ems und das Chorensemble tonArt aus Nassau haben schon mehrere Benefizkonzerte erfolgreich auf die Beine gestellt. Zum Beispiel Anfang 2005 für die Flutopfer in Südostasien oder für die Menschen nach dem Erdbeben in Haiti 2010. Fast 2000 Euro kamen dabei zusammen.

Neben dem sozialen Aspekt hat das Konzert auch rein künstlerisch seinen Reiz. Die Chöre sind recht unterschiedlich. Bei dem St.-Martins-Chor handelt es sich um einen traditionsreichen und renommierten Chor der Kurstadt, der sich vor allem der Kirchenmusik verschrieben hat. Das Chorensemble tonArt hingegen ist ein noch recht junger, gemischter und überregionaler Chor, der erst seit wenigen Jahren besteht und vorwiegend modernes und zeitgenössisches, aber auch geistliches Liedgut interpretiert. „Trotzdem gibt es erstaunlich viele Überschneidungen in unserem Repertoire", sagt Lutz Brenner. „Wir haben ein rein geistliches Programm ausgewählt, das dem christlichen Aspekt der Hoffnung und Erlösung entspricht." Neben Gospel-Songs gibt es klassisches und modernes kirchliches Liedgut. Alle Sängerscharen treten einzeln auf und fügen sich zum Finale zu einem großen Chor zusammen. Das Publikum erwartet ein abwechslungsreiches, etwa einstündiges Konzert mit hochwertiger Chormusik, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Die Veranstalter hoffen, dass sich die 425 Sitzplätze der Kirche und die Spendenbeutel für Japan füllen.

Los geht es am Sonntag, 11. September, um 18 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Bad Ems

Michaela Cetto

Artikel erschienen in Rhein-Lahn-Zeitung

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