Klangvolles Erlebnis

Das Vokalensemble "tonArt" gab sein Premieren-Konzert im
Günter- Leifheit-Kulturhaus - Zuhörer lauschten begeistert den Darbietungen

"Stimmungen" wurden gefühlvoll präsentiert

Mit "Stimmungen" hatten die Sänger des Vokalensembles "tonArt" aus Nassau ihren ersten öffentlichen Auftritt überschrieben. Und Stimmungen ganz unterschiedlicher Art waren es auch, die den Zuhörern im vollbesetzten Günter-Leifheit-Kulturhaus ein nicht alltägliches Konzertvergnügen bereiteten.

NASSAU. Unter dem Namen "tonArt" haben sich vor zwei Jahren acht "Tonartisten" zusammengefunden, um miteinander hochklassig zu singen und zu musizieren.

Inzwischen ist das leistungsstarke Ensemble auf fast 30 Sänger angewachsen. Von Anfang an mit dabei war auch der musikalische Leiter des Ensembles, Achim Fischer, der mit den "Stimmungen" ebenso wie der Chor sein erstes Konzert bestritt.
Ihre Premiere hatten sich die "tonArtisten" nicht leicht gemacht. Aus einem nahezu unüberschaubaren Literaturangebot hatten sie eine Fülle musikalischer Leckerbissen ausgewählt, die jede Stimme des Ensembles forderte. Im ersten Teil interpretierten die Sänger unter anderem Vokalwerke von Rhonda Polay, Wilhelm Peterson-Berger und Lajos Bardos, wobei es den Protagonisten gelang, diese anspruchsvolle Musik stilgerecht und mit einer für das ganze Konzert charakteristischen Musikalität erklingen zu lassen.
Die ruhige Stimmung der Chorliteratur im ersten Teil, die unter den Titeln "Der Natur verbunden" und "In Gottes Händen" gestellt war, übertrug sich auch auf das Publikum, das der Interpretation des Ensembles folgte. Beeindruckend die Homogenität, mit der das Ensemble musizierte.
Auf eine ergreifende Art präsentierten die Sänger "All my trials Lord" von Normann Luboff. Der Chor zeichnet sich vor allem durch klare stimmliche Artikulation und durch Transparenz in der Vielschichtigkeit aus. Die in jeder Phase sichere Interpretationen umfassten sowohl das zarteste Engels-Piano als auch kraftvolle Fortepassagen. Eine völlig neue Klangfarbe brachte Svetlana Richert aus Seelbach ins Konzert.
Die in den Heimen Scheuern beschäftigte Pianistin glänzte mit den Kinderszenen von Robert Schumann, einer Ballade von Michael Glinka und der schönen Müllerin von Franz Schubert.
Werke von Johannes Brahms, Friedrich Silcher oder George Gershwin wurden ebenso hörenswert interpretiert wie "Mein kleiner grüner Kaktus" oder "Wochenend und Sonnenschein", die von Wolfgang Schaaf am Klavier begleitet wurden. Die Zuhörer geizten nicht mit Beifall, erhoben sich von den Plätzen, um sich für diesen Hörgenuss zu bedanken, und das Ensemble bedankte sich mit zwei Zugaben, darunter auch "Stemming" (Stimmung) von Wilhelm Peterson-Berger, das bereits zu Beginn dieses Konzerts erklungen war.

Jürgen Heyden

Artikel erschienen in Rhein-Lahn Zeitung

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