Sunshine in my Soul in Arzbach

Sunshine in my Soul in Arzbach

Chorkonzert des Kirchenchors "Cäcilia" Arzbach und dem Chorensemble "tonArt" Nassau/Bad Ems am Sonntag, dem 03.04.2011 in der Pfarrkirche St. Peter und Paul, Arzbach

ARZBACH. Petrus hat wohl dafür gesorgt, dass sich nach dem plötzlichen Sommereinbruch am Samstag ein ganz normaler Apriltag mit ein paar Regentropfen an diesem Laetare-Sonntag gezeigt hat, so dass zahlreiche interessierte Zuhörer in das hochkarätige Konzert des Kirchenchors "Cäcilia" Arzbach und des Chorensembles "tonArt" aus Nassau in die Arzbacher Pfarrkirche kamen, die mit mehr als 250 Besuchern gut gefüllt war, deren Teilerlös der Orgelrenovierung zufließen soll.

Nach der Begrüßung durch Rainer Lehmler wurde das Konzert von beiden Chören gemeinsam mit dem "Locus iste" von Anton Bruckner aus dem 19. Jahrhundert feierlich eröffnet. Die Stimmen fügten sich zu einem prächtigen Klangbild zusammen, das die Erhabenheit des Gotteshauses gebührend würdigte.
Danach übernahm der Kirchenchor unter der Leitung von Ulrich Wallroth den ersten Hauptteil der Aufführung. Mit dem "Popule meus" von da Vittoria aus dem 16. Jahrhundert wurden die Improperien des Karfreitags antizipiert. Souverän meisterte der Chor die Harmonik der italienischen Renaissance und interpretierte das Stück mit einer fein abgestimmten Dynamik, um anschließend mit einem schwungvollen "Herr, unser Gott" von Josef Ignatz Schnabel der Herrlichkeit und Mächtigkeit Gottes gerecht zu werden.
Dem zuversichtlichen Charakter des vierten Fastensonntags entsprach auch das Halleluja von Hans Schlaud, rhythmisch und tänzelnd vorgetragen, und vom Gemeindepfarrer Pater Dr. Alban Rüttenauer persönlich am Klavier begleitet, der seine Freude nicht verbarg, und den Chor sicher durch die Modulationen führte.
Die Überleitung zum Schwerpunkt des Konzertes, den Spirituals und Gospels, die "tonArt" nach Arzbach mitgebracht hatte, bildete der Kirchenchor mit einem anspruchsvollen "I will praise thee, o Lord" von Knut Nystedt. Der Vortrag zeichnete sich aus durch eine saubere Artikulation des englischen Textes und eine stimmige Intonation des nicht einfachen Satzes.
Im zweiten Hauptteil der Aufführung führten dann die "tonArt"-isten unter dem Dirigat von Achim Fischer das vom Kirchenchor schon hochgelegte Niveau des Chorgesangs zur Perfektion, nachdem Frank Hochegger die Herkunft der vorbereiteten Gospel- und Spiritualstücke erläutert hatte, und an das Zitat von Edwin Hawkins, dem berühmten Komponisten von "Oh happy day", erinnerte: "Gospel ist nicht der Sound, der Klang - es ist die Botschaft".
Das am Anfang stehende "Sunshine in my soul" von John Coates jr. lockte die vielversprechende Sonne des Vortages zurück und brachte sie direkt in die Seelen der Zuhörer. Mühelos beherrschten die 12 Sängerinnen und 9 Sänger die komplexe Rhythmik und Harmonik des Stückes. Im sich anschließenden getragenen "May peace on earth" wurde der Wunsch nach Frieden in unserer wieder von so vielen kriegerischen Auseinandersetzungen geprägten Zeit überzeugend ausgedrückt, mit einer exzellenten Intonation der von Henry O. Millsby gesetzten Akkorde. Es folgten "Ride the chariot" von William Henry Smith, dessen swingender Charakter unter anderem durch den einwandfreien Einsatz der Synkopen und Antizipationen sehr gut vermittelt wurde, und "Glorious kingdom" von Wolfgang Kelber, bei dem besonders gut zu hören war, wie die hervorragend ausgebildeten Stimmen der erfahrenen Sängerinnen und Sänger das bei allen Vorträgen des Ensembles ausgesprochen homogene Klangbild erzeugten.
Nach dem von Rolf Mammel fein gesetzten Traditional "Nobody knows the trouble" wurde zum Abschluss der ersten Konzerthälfte ein "Lord, I know I've been changed" flott vorgetragen, mit ausgeklügelter Jazzharmonik gesetzt wiederum von Henry O. Millsby.
"All My Trials" von Norman Luboff zeigte sich als ein sehr getragenes, starkes Werk, in dem leiseste Stellen von Forteakzenten abgelöst wurden. Mehr als bemerkenswert war auch das Solo von Monika Bär, die mit ihrem glasklaren Sopran dem Stück eine besondere Note verlieh. Sehr schön fließend gestaltete sich "I've got peace like a river" von Henry O. Millsby, mit einem sehr gelungenen dynamischen Aufbau, der das Ensemble am Schluss wie einen großen Chor klingen ließ. Im "Elijah Rock" von Jester Hairston wurden dem Ostinato der Männerstimmen problemlos Einwürfe mit einer sehr komplizierten Harmonik und Rhythmik gegenübergestellt.
Die "Good news" von Wolfgang Kelber, optimistisch und mitreißend gesungen, führten zu einem überzeugten "Lord, I want to Be a Christian" von Moses Hogan, das sehr zurückhaltend vorgetragen wurde, wodurch der Klangcharakter des Stückes sehr gut zum Ausdruck kam.
Eine ausgezeichnete und ausgeglichene Interpretation von "We shall walk through the valley in peace", folgte, mit einem vom Dirigenten Achim Fischer selbst mit sehr elaborierten Akkordfolgen geschriebenen Satz.
Im "Calling my children home" von Joseph H. Jennings, kam durch die ausgeprägten Pausen der Nachhall des Kirchenraumes optimal zur Geltung. Die Interpretation von "My lord what a mourning" nach Henry Thacker Burleigh, wurde dem traurigen Charakter des Liedes sehr gut gerecht und zeichnete sich durch eine ausgeprägte Dynamik aus. Ruhig und souverän wurde "Were you there" von Thomas Riegler vorgetragen, und das bekannte Spiritual "Deep river" erhielt in dem interessanten Satz von Harry Thacker Burleigh eine sehr schöne Sopranlinie.
Die letzten vier Stücke des Programms verfügten über ein schnelleres Tempo. Der meisterliche Vortrag von "I can tell the World" von Jester Hairston wurde mit einem stürmischen Beifall honoriert. Das von Mahjalia Jackson in dem Kultfilm "Solange es Menschen gibt"unvergesslich gesungene "Soon Ah Will Be Done" trugen die "tonArt" isten im Satz von William Levi Dawson zwar schneller, aber nicht weniger ergreifend vor, und beendeten es mit einem strahlenden, optimistischen Durakkord.
Den Schluss der geschmackvollen zusammengestellten Reihe von Gospels und Spirutals bildeten das anspruchsvolle "Ain't a that Good News" von William Levi Dawson und ein sehr schön swingendes "Witness" von Jack Halloran mit einem fulminanten Finale, dem ein großer Applaus und "Standing Ovations" durch das Publikum folgte, das die Sängerinnen und Sänger nicht ohne Zugaben entlassen wollte. Diese gaben den begeisterten Zuhörern noch einmal die "Sunshine of my soul" mit auf den Weg, und verabschiedeten die Gäste schließlich nach dem kurzweiligen und mitreißenden Konzert zusammen mit dem Kirchenchor mit dem "Locus Iste" von Bruckner gut eingestimmt auf das kommende Osterfest.

KonzertInArzbach

Foto: Hans Hermann Floeck

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