Nassau. Das Ensemble tonArt will Kinder und Jugendliche in Nassau und Umgebung für das Singen begeistern. Nach den Sommerferien beginnen drei Chöre für unterschiedliche Altersstufen mit ihrer Arbeit. Damit Eltern und Nachwuchs sich aus erster Hand über das Vorhaben informieren und die jeweiligen Chorleiter kennenlernen können, lädt TonArt für Samstag, 6. Mai, 10.30 Uhr, zu einer gemeinsamen Veranstaltung in den Museumssaal des Günter-Leifheit-Kulturhauses ein.
Die Nachwuchsarbeit ist in drei Altersstufen angelegt. Die Vier- bis Sechsjährigen werden von Monika Bär an das Singen herangeführt, für die Kinder im Grundschulalter zeichnet Petra Schönrock-Wenzel verantwortlich. Um die Jugend kümmert sich der Arzbacher Fabian Glück. Der Absolvent des Landesmusikgymnasiums in Montabaur hat an der Folkwang Universität der Künste in Essen Musik mit dem Schwerpunkt Dirigat und Chorleitung studiert. Er ist Mitte 20 und leitet mehrere Chöre. Außerdem ist er Mitglied des Streichquartetts „viergeteilt“.
Mit der Gründung der drei Kinder- und Jugendchöre setzt tonArt den vor drei Jahren eingeschlagenen Weg konsequent fort. Das Musical „Der Schweihnachtsmann“, den die TonArt kids als Projekt einstudierten und in der Stadthalle darboten, bewies, dass solche Angebote Anklang finden. „Es haben etwa 40 Kinder mitgemacht, obwohl wir das nicht groß beworben haben“, sagt Chorsprecher Thomas Diel. Vergangenes Jahr lud man mehr als 400 Schüler in die Stadthalle zu einem Workshop mit den Sängern von Voces8 ein und bot anschließend ein offenes Singen auf dem Hof des Leifheit-Campus an. „Wir haben den Eltern versprochen, dran zu bleiben“, sagt Diel über die nun beginnende Chorarbeit, die nachhaltig wirken soll. Das löse man nun ein.
Damit das Engagement von TonArt auf soliden Füßen steht, hilft die G. und I. Leifheit-Stiftung bei der Finanzierung. Mit 5000 Euro engagiert sich die Stiftung, zu deren Zwecken die Kulturförderung zählt, in diesem Jahr. „Wir wollen das begleiten“, sagt Vorstandsmitglied Josef Peter Mertes und ist überzeugt: „Kinder- und Jugendchöre haben einen hohen Zuspruch.“ Während viele tradierte Angebote junge Leute heute nicht mehr ansprechen, könnten junge Chöre dazu beitragen, den Gesang als kulturhistorisches Erbe zu erhalten.
Die G. und I. Leifheit-Stiftung sieht sich als langfristiger Partner der Arbeit von TonArt. „Solange wir es können, werden wir das fortsetzen“, sagte Mertes bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids. Insgesamt gehe es darum, in Nassau und der Region ein Kulturnetzwerk aufzubauen, ergänzte der Stiftungsbevollmächtigte Werner Stump. Zur Nachwuchsförderung im musischen Bereich gehöre auch die Unterstützung der Lahnsin(n)fonie. Chorsprecher Thomas Diel sagte, tonArt wolle Dinge anders machen als die meisten. „Es wird Zeit, aus dem Jammertal herauszukommen“, sagte er. „Alle klagen, dass es in den Chören keinen Nachwuchs mehr gibt, aber kaum jemand tut etwas dagegen.“ Bei tonArt wolle man nun die Ärmel hochkrempeln und aktiv werden. Die Proben sollen nach den Sommerferien im Schulzentrum des Leifheit-Campus beginnen. Mit dem Gymnasium in privater Trägerschaft wolle man eine langfristige Zusammenarbeit pflegen.
Weitere Informationen rund um das Ensemble tonArt und dessen Veranstaltungen sowie Kontaktmöglichkeiten bei Fragen sind auf der Internetseite www.tonartisten.de oder bei Facebook zu finden.
Erschienen in der Rhein-Lahn-Zeitung vom 01.04.2017, Carlo Rosenkranz