Mit einer Zugfahrt ab Nassau starteten am Freitag, dem 30. September 19 Sängerinnen und Sänger des Chorensembles tonArt zu einer Wochenendreise nach Speyer. Nach einer liedreichen Fahrt im Hotel angekommen, vertraten sich die meisten noch kurz die Beine, ehe bei einem Abendessen im Hotel-Restaurant auf ein schönes Wochenende angestoßen wurde.
Am folgenden Morgen stand jedem Mitreisenden der Samstagvormittag zur freien Verfügung. Das Hotel lag schräg gegenüber des Speyrer Doms auf der anderen Seite des Rheins. So konnten die tonArtisten nach einem gemütlichen Spaziergang über die Salierbrücke bei phantastischem Wetter auf eigene Faust die (Alt-) Stadt erkunden.
Um 13.00 Uhr trafen sich alle vor dem Historischen Museum um gemeinsam an einer Führung durch die Sonderausstellung anlässlich des Salier-Jahres 2011 teilzunehmen.
Die Zeit danach nutzen die Sängerinnen und Sänger, um die Sonne zu genießen, sich noch weitere wundervolle Ecken von Speyer anzusehen, oder sich etwas auszuruhen. Denn um 18.00 Uhr traf man sich schon wieder zur abendlichen Überraschung am für die 950-Jahr-Feier blumengeschmückten „Domnapf" vor dem Hauptportal des Doms.
Hier begrüßte Frau Hoffmann von der Stadt Speyer den Chor zu einer Kulinarischen Stadtführung:
Bei einem Glas Sekt und einem Laugenimbiss erfuhr die Gruppe zunächst ein paar grundlegende Dinge über die Stadt Speyer, sowie über die bevorstehende Füllung des Domnapfes mit 1000 Litern Wein anlässlich des 950. Jubiläums der Domweihe am Sonntag. Nach einem kurzen Gang durch die dämmrig werdenden Gassen, besichtigte der Chor die Dreifaltigkeitskirche. Nach einigen Informationen zur baulichen Gestaltung und Historie dieses evangelischen Gotteshauses wurde noch die Akustik mit einem Lied getestet. Anschließend kehrte die Gruppe in ein der Kirche gegenüberliegendes Restaurant ein, in welchem der erste Gang des Abends eingenommen wurde.
Gestärkt ging es, z.T. singend weiter durch Gassen und entlang der Fußgängerzone bis zum „Altpörtel", stets mit Wissenswertem und unterhaltsamen Anekdoten durch die Stadtführerin versorgt. Wer die Vorspeise wieder abtrainieren (oder sich den Hauptgang verdienen) wollte, stieg mit auf das 55m hohe westliche Stadttor. Die Belohnung für das Erklimmen der vielen Stufen war ein herrlicher Rundumblick über die erleuchtete Stadt.
Der Hauptgang der kulinarischen Stadtführung wurde in einem Lokal am Fischmarkt eingenommen. Danach wanderten die tonArtisten am Tor des ehemaligen Spitals vorbei Richtung Judenviertel, um dort die Anlage der Mikwe (rituelles Kaltbad) zu besichtigen. Hier endete die offizielle Stadtführung. Zum Abschluss wurde noch in eine dritte Gaststätte eingekehrt, um dort eine köstliche Dessertvariation zu genießen. Auch einige Lieder aus fast 10 Jahren Chorgeschichte durften dazu nicht fehlen. Ein im Voraus bestellter Kleinbus brachte die eine Hälfte der Gruppe dann zurück ins Hotel, während die andere noch weiter durch die nächtliche Altstadt zog.
Nach dem gemeinsamen Frühstück am Sonntagmorgen spazierten die Sängerinnen und Sänger durch die Sonne erneut auf die andere Rheinseite. Um dem Menschenandrang bei der 950-Jahr-Feier zu entgehen, führte der Weg der tonArtisten am Rhein entlang Richtung altem Hafen, denn dort legte um 12.00 Uhr die MS Sea Life ab. Das Ausflugsschiff nahm die Gruppe auf eine Rundfahrt in den Reffenthaler Altrhein mit.
Nach dieser Tour nahmen alle ein verspätetes Mittagessen im Festzelt vor dem Dom ein. Der Versuch anschließend die Krypta zu besichtigen schlug leider fehl, da das Fernsehteam, das die morgendliche Messe übertragen hatte, noch immer mit den Abbauarbeiten beschäftigt war. Als Alternative gelang es allerdings, die Erlaubnis einzuholen, ein Lied vor den Stufen zum Altarraum singen zu dürfen - mitten unter den Arbeitern und den noch zahlreichen Besuchern. Die Stille im Dom, die mit den ersten Takten von „I've got peace like a river" aufkam, ging nach Abschluss des Songs in kräftigen Beifall über.
Um 16.00 Uhr brachte ein Bus die Gruppe wieder zurück an den Bahnhof, wo pünktlich die Heimreise angetreten wurde.
Dieses Wochenende war eine fantastische Abwechslung zur intensiven Probearbeit für das geistliche Konzert „LAUDATE" am Sonntag, den 16. Oktober 2011 um 17:00 Uhr im Kloster Arnstein in Obernhof.
Sabine Lucas